Call for Paper

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Berlin, 29. Juni 2018
Workshop

Art and the City: Die Stadt als globaler Kunststandort

 

Ort: Museum für Islamische Kunst, 29.6.2018, 13-18 Uhr

Deadline: 31.05.2018

 

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist Berlin zu einem immer stärkeren Anziehungspunkt für internationale KünstlerInnen geworden, von denen eine beträchtliche Anzahl auch aus nicht-westlichen Ländern kommen. Viele von ihnen haben ihre Länder aufgrund von Kriegen und bewaffneten Konflikten verlassen, oder weil die Arbeitsbedingungen für KünstlerInnen und Kulturschaffende immer schwieriger werden. So sind in den letzten Jahren zahlreiche KünstlerInnen aus Syrien oder der Türkei gekommen, die jetzt vor der Aufgabe stehen, angesichts neuer Publikumserwartungen und unbekannter, institutioneller Strukturen, ihre Praxis neu zu definieren.

 

Metropolen wie Berlin waren und sind globale Kunstzentren, die einerseits ein hohes Maß an künstlerischer und intellektueller Freiheit versprechen, andererseits erfordern sie eine Eingliederung in die bestehende institutionelle Infrastruktur. Dabei findet sich die hierfür notwendige Flexibilität eher in kleineren Strukturen (wie Projekträume, Off-spaces, etc.), als in den größeren Institutionen, wie den Häusern der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Allerdings verändert die globale Migration auch allmählich das Selbstverständnis dieser Institutionen. Ein Beispiel ist das Projekt „Multaka“, das 2015 auf Initiative des Museums für islamische Kunst gestartet wurde, und in dessen Rahmen Geflüchtete und Einwanderer mit syrischem oder irakischem Hintergrund in vier Museen zu Museumsguides ausgebildet werden, um Museumsführungen für andere Geflüchtete in deren Muttersprache zu entwickeln und durchzuführen. Mittlerweile sind 24 Guides am Projekt beteiligt, und Führungen finden zweimal in der Woche statt. Darüber hinaus führen Debatten über die Legitimation von ethnologischen Sammlungen und Fragen über Restitutionsforderungen, wie sie durch die Neuausrichtung dieser Sammlungen im Humboldtforum angestoßen wurden, zu einer Hinterfragung des bisher als selbstverständlich betrachteten aufklärerischen Bildungsauftrags universeller Museen.

 

Ausgehend von dem Fallbeispiel Berlin wollen wir darüber diskutieren, wie sich Städte und deren Institutionen im Zuge der globalen Migration aus zeitgenössischer oder historischer Perspektive verändern. Um den Schwerpunkt auf die Diskussion zu legen, wollen wir die Vortragslänge auf 15 Min beschränken und bitten Euch/Sie, uns hierfür kurze Exposés (300 Wörter) mit Kurzbiographien bis zum 31.05.2018 an charlotte.bank.art@gmail.com und katrin.nahidi@gmx.de zu senden.

 

Die Vorträge können auf Deutsch oder Englisch sein.

 

 

Organisation und Leitung:
Dr. Charlotte Bank, Katrin Nahidi